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Friday, August 21, 2020

MARKT-AUSBLICK/Es dürfte seitwärts weitergehen im Sommerloch - Finanztreff

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| Quelle: Dow Jones Newsw... | Lesedauer etwa 3 min. | Text vorlesen Stop Pause Fortsetzen

Von Manuel Priego Thimmel

FRANKFURT (Dow Jones)Der DAX ist in einer lethargischen Stimmung. Nach oben will er nicht ausbrechen, nach unten nicht fallen. An diesem Gesamtbild dürfte sich bis auf Weiteres nichts ändern. Es fehlen die Impulse. Neue Stimuli von den Zentralbanken sind aktuell nicht zu erwarten und in Washington setzt sich der Streit um ein neues Fiskalpaket fort. Mit dem Ende der Berichtssaison ist zudem sommerliche Ruhe in die Handelsräume der Banken eingezogen.

Gleich mehrfach ist der DAX in den vergangenen Wochen an der Marke von 13.000 Punkten gescheitert. Dafür gibt es mehrere Gründe: Weder die EZB noch die US-Notenbank scheinen es derzeit mit neuen geldpolitischen Stimuli eilig zu haben. Und das, obgleich die Fed nur eine langsame Erholung der US-Wirtschaft erwartet - und dies eher in einer "U-" als in einer von den Börsen präferierten "V"-Form.

Früher oder später dürfte sich US-Kongress auf Paket einigen

Gegen einen Ausbruch nach oben spricht auch der anhaltende Streit zwischen Republikanern und Demokraten um ein neues Fiskalpaket. Zu tief sind die Gräben zwischen beiden Parteien. Angesichts der nahenden Präsidentschaftswahlen wird es früher oder später aber wohl zu einer Einigung kommen, die Frage ist nur wann. Denn einen neuerlichen Absturz der Wirtschaft bzw. dramatischen Anstieg der Arbeitslosenzahlen kann sich keines der beiden Lager leisten.

Einen Bremsklotz stellen auch die stark gestiegenen Spannungen zwischen den USA und China dar. Diese gehen in der Zwischenzeit weit über den Handel hinaus und betreffen Hongkong und zunehmend auch Taiwan. Washington hat die Daumenschrauben zuletzt angezogen: Nicht nur etwa durch immer mehr Sanktionen gegen Huawei, die zunehmend das Überleben des Technologiekonzerns gefährden, sondern auch den jüngsten Besuch des US-Gesundheitsministers in Taipeh. Bislang hält China still, aber wie lange noch?

Lähmende nationale Lockdowns aktuell nicht in Sicht

Wenn der DAX nicht nach oben will oder kann, dann versucht er es typischerweise nach unten. Das Korrekturpotenzial erscheint derweil überschaubar. Auch wenn die Wirtschaftsdaten zuletzt durchwachsen ausgefallen sind, so stehen die Zeichen doch auf langsamer Erholung. So soll der am Dienstag zur Veröffentlichung anstehende ifo-Geschäftsklimaindex für August laut Commerzbank auf 94 von 90,5 gestiegen sein. Mehr und mehr dürfte auch die Lagebeurteilung weniger negativ ausfallen, so die Erwartung.

Gegen einen schärferen Kursrückgang spricht auch, dass die Regierungen trotz der - vor allem urlaubsbedingten - steigenden Infektionszahlen zumindest bislang keine neue lähmenden landesweiten Lockdowns planen. Die Folgen für die Wirtschaft wären katastrophal und würden die in vielen Ländern untragbaren Verschuldungsniveaus in noch schwindelerrengendere Höhen treiben. Bleibt zu hoffen, dass in einigen Monaten ein verlässlicher Impfstoff in ausreichendem Volumen zur Verfügung steht.

Hohe Volatilität spricht für hohe Absicherungsquoten

Schließlich spricht auch die hohe Volatilität gegen einen schmerzvolleren Kursrutsch. Der VDAX-New, ein Indikator für die prognostizierte Volatilität, bewegt sich seit geraumer Zeit um 25 nach Niveaus um 15 vor Covid-19. Die Erwartung höherer Volatilitäten zwingt institutionelle Anleger, sich gegen mögliche Kursschwankungen abzusichern. Das kostet zwar Geld, hat aber den Vorteil, dass fallende Kurse für die Portfolios ein geringeres Problem darstellen. Notverkäufe werden mithin unwahrscheinlicher.

Last but not least werden die Notenbank bei schärferen Kurskorrekturen die Geldpumpen wieder anwerfen. Der Zentralbanken-Put stellt bis auf Weiteres die wichtigste Stütze für die Finanzmärkte dar. Chartechnisch notiert der DAX aktuell in einer engen Handelsspanne zwischen 12.750 und 13.050. Bei einem Ausbruch nach unten liegt bei 12.500 eine Unterstützung, bei 12.200 verläuft die 200-Tagelinie. Bei nachhaltigen Kursen über 13.050 dürfte das Jahres- und Allzeithoch bei 13.795 schnell zum Thema werden.

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/flf

END) Dow Jones Newswires

August 21, 2020 06:58 ET ( 10:58 GMT)

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August 21, 2020 at 06:15PM
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