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Monday, July 6, 2020

BlackRock-Gründer Fink: Der Markt eilt voraus - inmitten einer "Tragödie" für kleine Unternehmen - finanzen.net

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• Fink glaubt, die Welt gewöhne sich an steigende Infektionszahlen
• Veränderung der Weltanschauung durch Pandemie
• Pragmatismus nicht zwangsläufig die richtige Lösung

In den vergangenen Monaten beherrschte insbesondere ein Thema die ganze Welt: das Corona-Virus. Die zur Pandemie ausgerufene Verbreitung der Lungenkrankheit zwang nicht nur das öffentliche sowie private Leben, sondern auch die Wirtschaft zur Kapitulation. Umso verwunderlicher scheint nun, dass trotz der Sorgen vor einer zweiten Infektionswelle, wovon insbesondere China und die USA betroffen sind, die Märkte sich in ihrer Erholungstendenz stabilisiert haben. BlackRock-CEO Larry Fink hält das für einen alarmierenden Umstand, wie er im Interview mit CNBC erkennbar machte.

BlackRock-Chef Fink: Zwischen Mitgefühl und Pragmatisus

Der Manager des Milliardenfonds bemängelt, dass die Welt die steigende Zahl der Corona-Fälle hinnimmt und sieht die Gesellschaft zwischen zwei Auffassungen hin- und hergerissen: Diejenigen, die die Gesundheit der Leute an erste Stelle rücken, und die anderen, die sich pragmatisch auf die Wirtschaft konzentrieren.
"Ich denke, psychologisch gesehen hat sich die Welt in den letzten Monaten verändert. Die Welt hat sich von einer mitfühlenden Welt zu einer eher pragmatischen Welt gewandelt."

Angesichts der Erholung an den Aktienmärkten sei weiterhin festzustellen, dass das Ausmaß der Krise nicht ausreichend reflektiert würde, erklärt er gegenüber CNBC. Obwohl gerade in den USA die Zahl der Neuinfektionen dramatisch steigt, herrscht an der Wall Street weiterhin verhaltender Optimismus - die wichtigsten US-Indizes haben sich von ihren Crash-Tiefs deutlich erholt und einigermaßen stabilisiert. Für Fink ist klar, dass die nächsten Wochen entscheidend werden: "Liegt der Pragmatismus richtig oder nicht?"

Markt eilt sich selbst voraus - KMU in den USA bleiben zurück

Die Sorgen des BlackRock-Gründers gelten vor allem kleinen und mittleren Unternehmen (kurz KMU). Fink sagte gegenüber CNBC wir wären "Zeugen echter Tragödien", während der Markt sich "wahrscheinlich ein wenig voraus" sei. Sollte es in nächster Zeit zu weiteren Lockdowns kommen, müsse die Gesellschaft Mitgefühl über den zuletzt gewählten Pragmatismus stellen - "dann denke ich, dass es größerer fiskalischer Anreize bedarf […]."

Am härtesten von der Pandemie wurden in den USA kleine Unternehmen betroffen - und werden in großer Anzahl ihre (Laden-)Türen nicht wieder öffnen können. Das Schlimme: Bei diesen Firmen befindet sich die Hälfte der Arbeitsplätze im privaten Sektor der USA, berichtet CNBC. Eine Studie der Havard Business School und der Universität of Chicago ergab, dass bis Mitte Mai 100.000 Kleinunternehmen ihr Geschäft aufgeben mussten - 2 Prozent der Kleinunternehmen bleiben damit geschlossen. Parallel dazu ist die Zahl arbeitsloser Amerikaner immer noch enorm hoch - Ende Juni belief sich diese auf 20 Millionen Menschen. Dass währenddessen die Börsen an ihrer Stabilisierung auf quasi Vorkrisenniveau arbeiten, kann als unverhältnismäßig bezeichnet werden. Vor allem deshalb, weil sich die Erholung der Wirtschaft noch in weiter Ferne befindet. Sogar Fed-Chef Jerome Powell machte das mit seiner trüben Konjunkturprognose klar. Fink sagte im Gespräch mit dem US-Sender zu diesem Umstand: "Bemerkenswert ist, dass heute mehr Menschen von der Krankheit betroffen sind als am 21. März, als die Märkte 40 Prozent niedriger waren."

"Die wichtigste Frage, die ich jedem stelle, ist: Glauben Sie, dass die Gewinne im Jahr 2021 mindestens so gut sein werden wie 2019", so der CEO und Gründer des Fonds weiter. "Und nur ein Bruchteil der Wirtschaftsführer glaubt, dass ihr Geschäft im Jahr 2021 so robust sein wird wie im Jahr 2019. Aber der Kapitalmarkt sagt das nicht."

Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: CNBC/Getty Images




July 07, 2020 at 12:03PM
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