
Vor gut 20 Jahren wurde die neue Ortsverbindung zwischen Anzing und Markt Schwaben gebaut. Ein Segen für die Anwohner.
Anzing/Markt Schwaben – Viele Verkehrsteilnehmer und Anwohner waren froh darüber, als am 15. Oktober 1997 der Teilabschnitt der Staatsstrasse 2081 zwischen Anzing und Markt Schwaben endlich ausgebaut war und wieder eröffnet wurde. Denn bis dahin befand sich diese Ortsverbindung nicht nur in einem schlechten Zustand, sie war auch eine der gefährlichsten im ganzen Landkreis. Doch auch jetzt, gut 20 Jahre später, sorgen einige Raser immer wieder für Ärger und Unfälle. „Es war damals ein Segen für uns und unsere Gemeinden, dass nicht nur diese Straße ausgebaut wurde. Denn wir bekamen, quasi als Geschenk obendrauf, ohne Planfeststellungsverfahren noch einen Geh- und Radweg“, erinnert sich Richard Hollerith, damals Rathauschef in Anzing.
„Speziell die Anwohner im Weiler Staudach hatten sehr unter der misslichen Situation gelitten. Diese Straße führte ja gerade einmal fünf Meter an ihrem Küchenfenster vorbei, und der mächtige Baum im Scheitelpunkt der scharfen Kurve dort war lange Zeit immer wieder eine der Unfallursachen.“
Autofahrer waren oft überfordert
Aber auch die weit gezogene Links-Rechts-Kombination auf der alten Straßenführung kurz vor dem Ortseingang Markt Schwabens hatte einige Fahrzeuglenker überfordert. Manchen von ihnen, die hier mit zu hohem Tempo angefahren kamen, „war zuerst das Talent und dann die Straße ausgegangen“, wie ein Landwirt lakonisch kommentierte.
Die meisten Vorgänge ließen sich klar zurückführen auf überhöhte Geschwindigkeit, auf Fehler beim Abbiegen zum Weiler Ried oder auf ungeklärte, plötzliche Fahrbahnwechsel, manche auch bedingt durch nächtlichen Wildwechsel. So wurde 1996 beschlossen, dieses unfallträchtige Straßenstück von Grund auf zu verändern. Eine neue, begradigte Trassenführung sollte her, statt bisher fünf Metern Breite nun sieben Meter, und natürlich auch ein neuer Belag. „Geplant wurde diese Baumaßnahme damals vom Straßenbauamt in München“, weiß Tobias Zimmermann, Kolonnenführer bei der Straßenmeisterei Ebersberg. Er und seine 21 Kollegen kümmern sich heutzutage auch um dieses Teilstück der ST 2081, die ihren Beginn in Aying hat. „Seit 2006 gehören wir aber zum Straßenbauamt Rosenheim, dazwischen gab es ein kurzes Intermezzo mit der Behörde in Freising.“
Zimmermann hat auch noch die Pläne der beiden Straßenführungen in seinen Akten, die einen Vergleich der beiden Trassenführungen aufzeigen. Weitere Unterlagen besitzt er nicht, stellen die rund fünf Kilometer zwischen Anzing und Markt Schwaben schließlich nur einen Bruchteil jener insgesamt 180 Kilometer im Landkreis dar, die das Jahr über bei jeder Witterung zu betreuen sind: 118 Kilometer Staats- und 80 Kilometer Bundesstraßen in so genannter Auftragsverwaltung.
Einweihung bei strömendem Regen
Als Richard Hollerith, Altbürgermeister und mittlerweile 75-jähriger Ehrenbürger Anzings, mit Schwabens Rathauschef Richard Huber und Landrat Hans Vollhardt im strömenden Regen 1997 die Wiedereröffnung der Staatsstraße gefeiert hatte, war der Verkehr noch nicht so stark wie heute.
Mittlerweile aber fahren dort täglich viele hundert Autos und Lastwagen vom oder zum Autobahnanschluss Anzing, einige darunter auch viel zu schnell. Daher wird hin und wieder auch die Geschwindigkeit kontrolliert, auf einem Teilstück darf nur maximal 80 km/h gefahren werden. Trotzdem kommt es hier immer wieder zu gefährlichen Situationen im Begegnungs-Verkehr, wird teilweise gefährlich überholt.
In jedem Fall verbessert aber hat sich der Verkehrsfluss über all die Jahre. Nur das Ein- und Ausfahren auf die Staatsstraße ist gefährlich geblieben. Und so wundert es nicht, dass Herbert Larcher den Großteil seines Omnibusbetriebs vom Ortseingang Markt Schwaben nun nach Forstern verlegt hat: Früher hatte des Rangieren der Busse doch immer wieder für heikle Situationen gesorgt.
Friedbert Holz
August 23, 2020 at 04:47PM
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Staatsstraße Anzing - Markt Schwaben: Ein Segen für die Anwohner - Merkur.de
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